Ziel der WISSEN SCHAFFT WISSEN Lecture-Performances (Veranstaltungsreihe) ist es, ein breiteres allgemeines Publikum – so besonders auch Kinder und Jugendliche – für Wissenschaft und Forschung zu begeistern, ohne diese zu trivialisieren.
Bei den Lecture-Performances geht es hierbei nicht so sehr darum, einen Forschungsstand zu präsentieren und in diesem Sinne Wissen zu vermitteln und weiterzugeben (zu belehren), sondern mehr darum, praktisches wissenschaftliches Arbeiten sicht- und erfahrbar zu machen. Entsprechend werden keine Ergebnisse präsentiert, sondern im Gegenteil Uneindeutigkeit und Unwissenheit artikuliert, um vor diesem Hintergrund aktuelle, also offene, Forschungsfragen vorstellen zu können.
Im Rahmen der Lecture-Performance-Serie werden verschiedene Fachbereiche und Themenkomplexe behandelt. Den Anfang machen die "TierTextBild-Theater", die sich der Zoologie und deren Fragen und Methoden widmen. In Vorbereitung sind zudem Lecture-Performance-Reihen zu Fragen aus den Bereichen Bionik/Mechanik/Pneumatik und Anatomie/Morphologie.
Ausgangspunkt der Lecture-Performances sind jeweils wissenschaftliche Einträge (allgemeinverständliche Essays) in der WISSEN SCHAFFT WISSEN-Datenbank (Dokumenten-Archiv als Teil des Online-Portals), wobei sich Veranstaltungen und Datenbankeinträge gegenseitig bedingen, sich wechselseitig aufgreifen und wieder in neue Einträgen einbringen. Die Lecture-Performances übernehmen dementsprechend Themen, Texte, Bilder, Hintergrundmaterialien und Dokumente der WISSEN SCHAFFT WISSEN-Datenbank, stellen diese – vor verschiedenen Zuschauer- bzw. Zuhörerschaften (Experten, Kinder/Jugendliche, allgemeine Öffentlichkeit) – zur Diskussion, aktualisieren Bezüge und bringen die Themen, Texte, Bilder, Materialien und Dokumente dann in veränderter Form wieder in neue Datenbankeinträge ein und so fort. Im Zusammenspiel reflektieren die WISSEN SCHAFFT WISSEN Lecture-Performances und das Online-Portal folglich die Spannung zwischen Aktualität (Veranstaltung) und Konservierung (Datenbank/Publikationen) von Forschung und Wissenschaft.
Die Lecture-Performances werden in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern (besonders und gerade auch Nachwuchswissenschaftlern) und Künstlern (Schauspiel, Musik, bildende Kunst) konzipiert.
In ihrem Rahmen werden verschiedene wissenschaftliche Methoden, Techniken und Darstellungsformen aus ihrem eigentlichen fachlichen Kontext gehoben, in einen neuen Zusammenhang gestellt und mit Präsentationsformaten anderer Bereiche verzahnt. Bevorzugt verwendet werden wissenschaftliche Methoden (z.B. "wissenschaftliches Zeichnen", Modellbau/Plastik/Installation), die die faktische Überschneidung von Wissenschaft und bildender Kunst sichtbar machen. Letztere ist in einigen Fachbereichen unmittelbar (so u.a. in der Biologie), wenn auch meist unbeachtet, angelegt.
Die Lecture-Performances kombinieren folgende Grundelemente: wissenschaftlicher Vortrag, Lesung, Lektüre (lecture) und szenische Aufführungsbestandteile (performance). Konkret werden wissenschaftliche und literarische Texte, Bilder, Zeichnungen, Fotos, Filme und Tonbeispiele in Beziehung zueinander gesetzt.
Die Lecture-Performances sind ein "Langzeit-Laboratorium", d.h. die Veranstaltungsreihen sind und bleiben "work in progress". Einzelne Veranstaltungen verstehen sich nicht als Präsentation einer statischen fertigen Form. Jede einzelne Veranstaltung ist stattdessen bewusst situationsbezogen, unwiederholbar (vergänglich, ephemer) und damit ein "Unikat" – konzipiert für einen bestimmten Moment, an einem bestimmten Veranstaltungsort und zugeschnitten auf ein bestimmtes Publikum. Das Veranstaltungsformat (szenische Gliederung, modulare Form) ist flexibel einsetzbar, schnell zu produzieren und in hohem Maße anschlussfähig und so konzeptionell geeignet, der Dynamik wissenschaftlichen Arbeitens gerecht werden zu können. Der Lecture-Performance-Serie liegt die Idee zugrunde, im Verlauf, d.h. aus der Interaktion mit verschiedenen Zuschauer- bzw. Zuhörerschaften und deren Partizipation, eine Präsentations- und Vermittlungsform für Wissenschaft und Forschung zu entwickeln, die sich selbst kontinuierlich über- und weiterdenkt, hierbei ggf. auch scheitert und gerade im Scheitern neue Fragen aufwirft. Das heißt, eine Präsentations- und Vermittlungsform zu entwickeln, die praktisches wissenschaftliches Arbeiten dadurch verständlich macht, dass sie selbst – in einem weiten Sinne – eine wissenschaftliche Arbeit, nämlich zum Thema der Wissens(chafts)präsentation, Wissens(chafts)vermittlung und Wissens(chafts)kommunikation, ist. |
Arthropoda phantastica -
Ein TierTextTon-Theater
27. August 2011
Lange Nacht der Museen
Museum für Naturkunde Berlin
Historischer Hörsaal
Motto:
Musik
Dauer:
40 Minuten (mehrfach)
Zielgruppe:
allgemeines Publikum
Inhaltlicher Bezug/Fokus:
Geräuscherzeugung von Gliederfüßern
(Arthropoden, Stridulation)
Text, Bild, Live-Zeichnung, Tierstimmen,
Solo- und Chorgesang,
Geräusche, Kostüm, Objekte
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Kamera: Grischa Schaufuß und Antje Grothe
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Animalia phantastica -
A Lecture-Performance
23. März 2011
Entomologentagung
DGaaE
Museum für Naturkunde Berlin
Dinosauriersaal
Abendveranstaltung
Rahmen:
Internationale Fachkonferenz
Dauer:
15 Minuten (einmalig)
Zielgruppe:
Wissenschaftler
Experten
Sprache:
Englisch
Inhaltlicher Bezug/Fokus:
Konferenzpapiere (Entomologie)
Text, Bild, Live-Zeichnung, Tierstimmen,
Gesang, Trickfilm
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Animalia phantastica -
Ein TierTextBild-Theater
18. Februar 2011
Georg-Büchner-Schule, Darmstadt
Musiksaal
Vormittag- und Abendveranstaltungen
Rahmen:
Biologie-, Deutsch-,
Kunst-, Lateinunterricht;
Gymnasium Klassen 5-13
Dauer:
45 Minuten (mehrfach, vormittags)
60 Minuten (einmalig, abends)
Zielgruppe:
Schüler (vormittags)
allgemeines Publikum (abends)
Inhaltlicher Bezug/Fokus:
Entomologie, Zoologie
Text, Bild, Live-Zeichnung, Tierstimmen,
wiss. Vortragssequenzen, Experiment,
lebende Tiere, Insektenkästen, Film
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Fotos: Michael Bühler und Andy Fiebert
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